top of page
  • AutorenbildD G.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Hashimoto und Gastritis?

Aktualisiert: 4. Juni

Wussten Sie, dass viele Menschen, die an Hashimoto-Thyreoiditis (HT) leiden, auch an Autoimmun-Gastritis (CAG) erkranken? Tatsächlich zeigen Studien, dass etwa 40 % der Patienten mit Autoimmun-Gastritis auch eine Hashimoto-Thyreoiditis haben. Diese beiden Autoimmunerkrankungen haben einige interessante Gemeinsamkeiten und können sich gegenseitig beeinflussen.


Was ist Autoimmun-Gastritis?

Autoimmun-Gastritis ist eine chronische Entzündung des Magens, bei der wichtige Magendrüsen beschädigt werden oder verschwinden (die sogenannten Belegzellen). Diese Drüsen sind dafür verantwortlich, Salzsäure und den intrinsischen Faktor zu produzieren (wichtig für die Aufnahme von Vitamin B12 im Letzen Abschnitt des Dünndarms). Ein häufiges Missverständnis bei Autoimmun-Gastritis ist, dass sie mit zu viel Magensäure verbunden ist. Tatsächlich ist das Problem jedoch zu wenig Magensäure. Ein Mangel an Salzsäure beeinträchtigt die Verdauung und führt zu verschiedenen Gesundheitsproblemen:


  • Sodbrennen: Zu wenig Säure verhindert, dass der obere Schließmuskel des Magens richtig schließen kann, was zu Sodbrennen führt. Das kann auch als stillen Reflux sein, wo die Betroffene nicht die typischen Symptome verspüren.

  • Schweregefühl im Magen: Insbesondere nach dem Verzehr von proteinreicher Nahrung, wie einem Steak, kann ein Mangel an Salzsäure dazu führen, dass die Nahrung schwer im Magen liegt.

  • Eisenmangelanämie: Ein Mangel an Salzsäure beeinträchtigt die Aufnahme von Eisen, was zu Müdigkeit und Schwäche führen kann.

  • Perniziöse Anämie: Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann ein Mangel am intrinsischen Faktor zu einem Vitamin-B12-Mangel führen, was schwerwiegende Auswirkungen auf das Nervensystem haben kann.

  • Malabsorption von Levothyroxin: Patienten mit Hashimoto benötigen oft Levothyroxin (Medikament), um ihre Schilddrüsenhormone zu regulieren. Eine gestörte Magenschleimhaut kann die Aufnahme dieses Medikaments beeinträchtigen.


Warum treten diese Erkrankungen zusammen auf?

Schilddrüse und Magen teilen einige embryologische und biochemische Merkmale, da beide aus demselben Gewebe während der Embryonalentwicklung entstehen. Diese Gemeinsamkeiten könnten erklären, warum bei vielen Menschen beide Organe von Autoimmunerkrankungen betroffen sind. In beiden Fällen greift das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Zellen an, was zu Entzündungen und Funktionsverlust führt.


Gemeinsame Symptome und Folgen:

  • Hypothyreose: Bei Hashimoto-Thyreoiditis führt die chronische Entzündung zu einer schrittweisen Zerstörung der Schilddrüse, was zu einer Unterfunktion (Hypothyreose) führt.

  • Magenschleimhautatrophie: Bei Autoimmun-Gastritis führt die Entzündung zu einer fortschreitenden Schädigung der Magenschleimhaut, was die Aufnahme wichtiger Nährstoffe wie Eisen und Vitamin B12 beeinträchtigt.

  • Erhöhtes Krebsrisiko: Eine schwer geschädigte Magenschleimhaut kann das Risiko für die Entwicklung von Magenkrebs erhöhen.


Probleme bei der Verdauung:

Eine unzureichende Produktion von Magensäure führt dazu, dass die Vorverdauung im Magen nicht richtig stattfinden kann. Dies bedeutet, dass Proteine und andere Nahrungsmittel nicht richtig aufgespalten werden. Wenn die Nahrung nicht richtig vorverdaut wird, ist der pH-Wert im Dünndarm nicht optimal, um die Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse und Galle zu aktivieren. Dadurch kann die Nahrung nicht vollständig verdaut werden und gelangt unverdaut in den Dickdarm: die Folgen sind Mikronährstoffmangel und Müdigkeit sowie Verdauungsbeschwerden. Im Dickdarm kümmern sich Bakterien um die Verdauung dieser schlecht vorverdauten Reste, oft sind es jedoch die weniger guten Bakterien, die diese Arbeit übernehmen, was zu einer Verschiebung des Darm-milieus führen kann. Dies kann zu Symptomen wie einem "Schwangerschaftsbauch" (aufgeblähter Bauch) und einem Müdigkeitstief nach dem Mittagessen führen.


Fazit:

Wenn Sie an Hashimoto-Thyreoiditis leiden und gleichzeitig unter Eisenmangel und Verdauungsproblemen leiden, könnte eine Autoimmun-Gastritis da hinter stecken. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können helfen, schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und Ihre Lebensqualität zu verbessern.



Bild über Zusammenhang zwischen Hashimoto und Gastritis

Quellen:

  • Cellini M., Santaguida M.G., Virili C., Capriello S. Hashimoto’s Thyroiditis and Autoimmune Gastritis. Front Endocrinol (Lausanne). 2017;8: 92.

  • Collage selbstgemacht bei Canva Pro.

 

37 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page